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Garmin VIRB Elite im Test gegen GoPro

imageAcht Wochen lang durfte ich die GPS-Sport-Kamera Garmin VIRB Elite auf Herz und Nieren testen und mit anderen Action-Cams (GoPro Hero 3, Contour 2+) vergleichen.

 

Als Fazit kann ich sagen, dass die Garmin VIRB Elite – nach den für mich wichtigen Kriterien –  die richtige Wahl für Radsportler ist.

Die Kamera bietet eine gute Bildqualität, auch wenn sie nicht ganz an die GoPro heranreicht. Variabilität, Handhabung,  Akkulaufzeit und Funktionsumfang sind aber herausragend. Hinzu kommt das Aufzeichnen von GPS und Leistungsdaten (km/h, rps, bps, Watt)  als Schmankerl, was sonst keine Kamera auf dem Markt bietet.

Auch wenn man den vollen Funktionsumfang der Garmin VIRB Elite nicht benötigt, ist man als Radfahrer richtig bedient.

virb

Action-Cams benutze ich schon seit einige Jahren. Zunächst besorgte ich mir die Drift HD170 aus den USA, als sie hier noch nicht verfügbar war.  Zur Saison 2013 bin ich auf die Contour 2+ umgestiegen, v.a. weil mich die GPS-Funktion interessierte.

Mit der Contour 2+ bin ich voll zufrieden was Bildqualität, Bedienung und Halterungen betrifft. Auch die Akkuleistung ist akzeptabel. GPS nimmt sie zwar auf, aber die Software für GPS-Videobearbeitung (Contour Storyteller) ist mehr als bescheiden.
Hier können Kamera und Software des GPS-Sezialisten Garmin deutlich mehr.

GoPro-Modelle hatte ich schon öfter in der Hand. Sie sprechen mich optisch nicht an, da man mit GoPro auf dem Helm als Teletubbie durchgehen könnte.

GoPro ist allerdings dick im Geschäft, weil sie clever mit TV-Sendern kooperieren, die mit der GoPro bspw. wunderbar die Gesichtsentgleisungen des Bachelors und seiner Gespielinnen beim Bungee-Sprung zeigen können.

Ehrlich gesagt geht das auch nur mit der GoPro, da sie aufgrund Ihrer Bauweise für Gesichtsaufnahmen im Nahbereich prädestiniert ist. Aber wer will das schon beim Radfahren.

Freundlicherweise wurde mir von einem Sportfreund (vielen Dank, Thorsten) seine neue ‚GoPro Hero 3 Black Edition‘ als Referenz zur Verfügung gestellt, sodass ich die Garmin VIRB mit dem Marktführer vergleichen konnte.

Kriterien

Bei der Auswahl der richtigen Kamera kommt es für mich neben der Bildqualität vor allem auf die Akkuflaufzeit, die Handhabung und die verfügbaren Halterungen an.
Der Funktionsumfang ist ’nett‘, wobei es mir persönlich v.a. um das Filmen geht.

Hinzu kommt noch die ‚Regentauglichkeit‘, die für Radfahrer nicht ganz unwichtig ist.

Bildqualität

Oft filme ich in 720p, der Auflösung eines HD-Fernsehers, welche mir qualitätsmäßig ausreicht. Dies spart Speicherplatz auf der Kamera und dem Rechner bei der Videobearbeitung. Die geringere Dateigröße hat außerdem den Vorteil, dass Schnitt/Bearbeitung und Hochladen auf Youtube etc. schneller gehen.

Für den Kameratest habe ich deshalb meist in Full HD, 1080p, 30 fps aufgenommen und verarbeitet.

Die Bildqualität der Garmin VIRB Elite ist gut, v.a. bei Tageslicht. Bei beginnender Dämmerung holt die Kamera noch genügend Restlicht. Damit ist sie auf Höhe der Contour 2+, aber etwas schlechter/weniger detailreich als die GoPro Hero 3, wobei man das v.a. im direkten Vergleich bemerkt – sonst eigentlich nicht.

Bei eintretender Dunkelheit und fehlender Lichtquellen ist mit keiner der Kameras etwas zu holen, wobei die GoPro etwas bessere Qualität liefert, wenn man nachts durch einen beleuchteten Ort fährt.

Auch vom Farbton gefällt mir die GoPro ein wenig besser.

Übrigens habe ich die Tonqualität nicht bewertet. Sie ist abhängig davon, wo die Kamera befestigt ist, ob sie nach vorne (im Wind) oder nach hinten filmt, oder ob ein Schutzgehäuse verwendet wird.

Testvideo Garmin VIRB Elite bei Tageslicht:

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Testvideo Garmin VIRB Elite bei Dämmerung/Nacht:

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Testvideo GoPro Hero 3 Black bei Tageslicht:

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Testvideo GoPro Hero 3 Black bei Dämmerung/Nacht:

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Testvideo Vergleich Garmin VIRB Elite vs. GoPro Hero 3 Black:

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Hier noch zum Vergleich ein Video, das ich in 720p gedreht habe – meiner Standardauflösung für Youtube.
Man sieht im Video auch, wie die Leistungsdaten im Bild angezeigt werden.

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Akkulaufzeit

Der mitgelieferte Standardakku der Garmin VIRB Elite soll annähernd 3 Stunden halten, was er auch tut, wenn die Kamera im Energiesparmodus läuft und die Sensoren ausgeschaltet sind.

Im normalen Modus, bei Aufnahmen in 1080p, hält der Akku locker 120 bis 130 Minuten. Meine Contour 2+ kommt auf etwa 70 bis 80 Minuten und bei der GoPro ist in der Regel nach 60 bis 65 Minuten Schuss.

Kurze Akkulaufzeiten sind eigentlich nur bedingt dramatisch, wenn man den Akku leicht wechseln kann.

Bei der Contour 2+ geht das recht einfach: hintere Klappe auf, Akku raus, neuen Akku rein, Klappe zu. Ist die Contour 2+ auf dem Lenker montiert, geht das sogar während der Fahrt, ohne vom Rad zu steigen.

Die Garmin VIRB Elite muss zum Akkuwechsel (wenn es denn überhaupt so weit kommt) vom Halter genommen werden, was mit einem Griff recht einfach geht. Dann öffnet man den Deckel des Bodenfachs und wechselt den Akku. Während der Fahrt würde ich das aber nicht machen, weil der Akku doch recht schwer raus geht. Ein kurzer Halt genügt aber und man hat weitere zwei bis drei Stunden Saft.

Die GoPro ist hier weit abgeschlagen. Der Akkuwechsel ist sehr fummelig. Zunächst muss die Kamera aus dem Gehäuse und dann der fest sitzende Akku aus dem Akkufach. Das dauert gefühlt doppelt so lange wie bei der Garmin VIRB und ist aufgrund der kurzen Akkulaufzeit auch häufiger nötig. Das nervt!

Somit sind wir schon bei der Handhabung.

Handhabung allgemein – und auf dem Rad

Die Handhabung ist einer der großen Pluspunkte der GARMIN VIRB Elite.

Sie hat ein 3,6-cm-Farbdisplay,  das das Kamerabild zeigt. Man ist also nie im Blindflug unterwegs oder muss die Kamera mit einem App übers Smartphone ausrichten (auch wenn es die gibt).

Die Menüführung ist recht intuitiv und die Einstellungen gehen dank des Displays leicht von der Hand, auch während der Fahrt, falls man die Kamera auf  dem Lenker montiert hat.

Das Starten und Stoppen der Videoaufnahmen geschieht durch einen großen Schieberegler, links an der Kamera, was sich Garmin wohl von Contour abgeschaut hat. Aber warum soll man Gutes nicht kopieren?

Die GoPro ist auch hier wieder eine Katastrophe. Sie hat nur ein winziges LCD-Display vorne an der Kamera. D.h., man kann das Display gar nicht sehen, wenn die Kamera am Lenker montiert ist.

Bauartbedingt empfiehlt es sich, die GoPro unter den Lenker zu hängen, statt oben drauf, sonst baut sie zu hoch. Das bedeutet aber, dass man die rote Aufnahme-LED auf der Kameravorderseite nicht sieht, es sei denn man lehnt sich nach vorne, über den Lenker.

Garmin VIRB und Contour passen schön flach oben auf den Lenker und sind deshalb gut zu bedienen.

Allerdings kann man nur die Garmin VIRB ( einfach mit zwei Fingern) aus dem Halter nehmen, um aus der Hand zu filmen oder zu fotografieren.

Dadurch wird für mich als Rennradfahrer fast die Helmhalterung unwichtig. Will ich mal eben zur Seite filmen, kann ich das auch aus der Hand.

Das spart Gewicht auf dem Kopf (bei Langstrecke durchaus ein Argument) und vermindert das Verletzungsrisiko, wenn man mit der Kamera am Helm irgendwo aufschlägt.

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Insgesamt wirkt die Garmin VIRB Elite sehr aufgeräumt.

Oben hat man das Farbdisplay und eine Leuchtdiode die Aufnahmebereitschaft (grün) bzw. Aufnahme (rot) signalisiert.

Links findet sich der große Schieberegler zum Aufnahmestart bzw. -stopp.

Rechts sind die die Knöpfe zum Einschalten, Fotografieren und die Menüsteuerung angebracht.

Das Akkufach, worüber auch die Speicherkarte zugänglich ist, befindet sich unten.

Hinten, geschützt durch eine Gummierung, sind ein Mini-USB-Anschluss sowie Mini-HDMI zugänglich.

Die Kameralinse ist durch einen Glasdeckel geschützt, der durch vier Schrauben gelöst werden kann. Ich nehme an, dass man diesen Schutz nachkaufen kann.

Halterungen

Garmin, GoPro und Contour bieten Halterungen die den meisten Anforderungen genügen sollten. Bauartbedingt sieht die GoPro meist nicht sehr elegant aus, egal wo bzw. wie man sie anbringt.

Wie schon erwähnt ist es die variable Lenkerhalterung der Garmin VIRB, die gefällt, weil man mit einem Griff die Kamera lösen  und wieder arretieren kann. Somit kann man während der Fahrt auch mal sich selbst, nach hinten oder zur Seite filmen oder fotografieren. Das ist eine tolle Sache.

Funktionsumfang

Neben Full HD Video schießt die Garmin VIRB Elite Fotos mit einer Auflösung von max. 16 MP.

Kompatible Garmin-Geräte wir bspw. der Edge 810 können als Fernbedienung benutzt werden. 

Garmin VIRB Elite ist kompatibel zu ANT+ Temperatur-, Tritt- und Herzfrequenz-Sensoren sowie Wattmessern wie Garmin Vector.

Es gibt einen Ski-Modus, der Abfahrten automatisch aufnimmt und stoppt, wenn man im Tal ist.

Der Bildschirm kann auch als Fahrradtacho benutzte werden, denn er zeigt u.a. Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Watt, Trittfrequenz, Höhe etc. an.

Regentauglichkeit

Als Radfahrer muss man immer mit Regen rechnen. Deshalb ist es gut, wenn die Action-Kam wassergeschützt ist.

Contour 2+ hält leichten Regen aus. Aber eine lange Regenfahrt würde ich nicht riskieren.  Der Hersteller liefert aber als Standardzubehör ein wasserdichtes Gehäuse mit, was man aber nur beim Tauchen oder im Starkregen braucht.

Im Gegensatz zur Contour 2+ kann die GoPro gar keine Feuchtigkeit vertragen. Deshabl gibt es, neben einem hinten offenen, ein komplett geschlossenes  Gehäuse,  mit dem Nachteil, dass Bedienung und v.a. Batteriewechsel sehr fummelig sind.

Bildbearbeitungssoftware

Garmin VIRB Edit ist eine einfache Software für den Filmschnitt. Normalerweise würde ich sie nicht verwenden, da ich mit iMovie schneide.

VIRB Edit hat aber den Charme, dass man Geschwindigkeit, Watt, Höhe etc. ins Bild einblenden kann. Das kann auch die Software ‚Contour Storyteller‘. Allerdings kann man das Endergebnis mit der Garmin VIRB Edit exportieren und in iMovie weiter verarbeiten. Contour bietet diese Exportfunktion nicht.

Meine Bewertung

  Garmin VIRB Elite GoPro Hero 3 Black Contour 2+
Funktionsumfang ***** ** **
Handhabung allgemein ***** ** ***
Handhabung auf dem Rad ***** * ****
Akkulaufzeit *** * **
Bildqualität 1080p      
– Tageslicht **** ***** ****
– Dämmerung *** **** ***
– Dunkelheit * * *
Halterungen Fahrrad/Helm ***** ***** *****
Regentauglichkeit ***** ***** *****

 

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Kommentare 4

  1. Schwerie says:

    Ein Feature, das die Virb bereithält ist… man kann die Aufnahme-LED ausschalten. Das ist insofern hilfreich, wenn man den Straßenverkehr (am Bike) filmt, aber Leute sich nicht belästigt fühlen, wenn sie kein Aufnahmelicht sehen. Es gibt Zeitgenossen die werden zur Wildsau wenn sie sich ertappt oder gefilmt sehen… 😉

    Im Abschnitt „Regentauglichkeit“ wird die Virb nicht erwähnt… schade!

  2. John Corey says:

    Wie würdest Du die Virb Elite gegen die Fly12 einschätzen?

    • Claude says:

      Von der Bildqualität sind beide sicher gleich gut. Beide können keine 4k Auflösung, nur Full HD, was mir nach wie vor absolut reicht.

      • John Corey says:

        Merci für die Rückmeldung.
        Muss ich mal ein bisschen herumhirnen, aber tendeziell geht es dann eher Richtung Virb. Ein mir wichtiger Aspekt ist die Tauschbarkeit des Akkus, der bei der Fly12 ja nicht so ohne weiteres gegeben zu sein scheint, da fest verbaut. Ansonsten hatte ich bei YT noch ein Video einer Virb vom „Rund um den Henninger-Turm ’17“ (Echt? Heißt jetzt anders? Also wenn ich kein Hesse wäre, könnt ich mich glatt drüber uffresche, aber so isses mir worscht! :-p) gesehen und fand die zusätzlichen Einblendungen dabei eigentlich ganz gut. Andererseits bin ich eher auf der Suche nach einer Dash-Cam, die mir im Fall der Fälle hilft.

        Mal schaun, besten Dank – auch für die unterhaltsame und informative Webseite!

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