Gut gebrüllt, Herr Lachmann!
„Quo vadis Eurobike“ titelt Jörg von ilovecycling.de. Er beschreibt die diesjährige Eurobike aus Sicht eines Blogger, eines Ausstellers und eines Endkunden, sowie die Zukunft in 2018 ohne Endkundentag und parallel zur Tour de France.
Toll geschrieben und unbedingt #lesenswert, wie ich finde.
Wie sich die Neuerungen auf die Eurobike 2018 auswirken, werden wir sehen. Die Händler, die dann nicht mehr dabei sind, werden bei der nächsten Umfrage der Messe nicht mehr gefragt und so wird das neue Konzept das Jahr 2018 sicher überdauern.
Ein Gutes wird es aber haben. Der Endkunde wird sich nicht mehr über leere Stände am Besuchertag oder unmotiviertes Standpersonal ärgern müssen, genauso wie Jörg und ich es getan haben.
Frech dem Endkunden gegenüber!
Als ich Samstag über die Eurobike gelaufen bin, hat man gesehen, welche Firmen wenig Interesse am Endkunden hatten.
Schwalbe ist da nur ein Beispiel. Die Bude war zu. Man hatte nur außen am Gang ein paar Reifen stehen gelassen. Ein ganz schlechtes Beispiel, wie ich finde.
Bei Continental war es bedingt besser. Die hatten zwei Stände in verschiedenen Hallen. Der Conti-Stand in der Nähe von Schwalbe war besetzt. Es war wenig los, aber ich wollte zeigen, dass Conti anders drauf ist als Schwalbe. Ich bat die drei Damen am Counter um ein Lächeln fürs Foto und wurde furchtbar angepampt. Lächeln gehöre nicht zu ihrem Job, wurde ich belehrt, obwohl mein Medienausweis deutlich sichtbar war. Auf Rückfrage wurde mir schnippisch gesagt, ich könne ja im kommenden Jahr als Messehostess arbeiten und Lächeln. Sie aber nicht. Dann wurde sich demonstrativ umgedreht. Unverschämt!
Ärgerlich fand ich auch, dass Tex-Lock, immerhin eine Firma, die dankbar für das über Kickstarter eingesammelte Geld vom Endkunden sein sollte, schon um 16 Uhr niemand mehr am Stand hatte. Ob sie am Samstag überhaupt auf der Messe waren, weiß ich nicht. Aber: Das geht m.E. gar nicht!
Ich hätte noch viel mehr Fotos von leeren Ständen schießen können, aber das hätte mich noch mehr geärgert.
Gute Beispiele
Aber es geht auch anders!
Bei Wahoo war um 17 Uhr noch volles Programm!
Und der Moderator lacht sogar. Da sollten sich die Conti-Mädels eine dicke Scheibe abschneiden.
Schaut mal, wie voll es am späten Nachmittag noch am Stand von Tacx war, als my Boo mit einem Bambusrad auf dem Tacx Neo antrat.
… übrigens war der Stand von my Boo auch bis Messeende besetzt.
Bei SRAM ging es voll ab …
… so auch bei Storck.
Bei Biorcer wurden nach 16 Uhr noch freundlich Kunden und Blogger vom Wriders‘-Club bedient.
… bei Garmin war es rappelvoll …
… bei Kwiggle durfte ich gar um 17:30 noch eine Testfahrt machen. Und der Herr von Kwiggle hat sich sehr darüber gefreut!
Hallo Claude, ich finde nicht, das die Conti-Hostessen hätten lächeln sollen, nur weil du einen Medienausweis am Hals baumeln hattest – ich glaube, da vermischt du Gesichtspunkte, die wirklich nicht zusammengehören. Deshalb finde ich es auch unangemessen, die drei hier so vorzuführen, weil sie nicht getan haben, was du als Medienvertreter wolltest. Ich war Dienstag bis Freitag auf der Messe (auch als Pressemensch) und kann sehr gut nachvollziehen, dass man am letzten Tag eines so anstrengenden Events nicht mehr die Energie und Lust hat, es jedem Recht zu machen. Ein anderer Punkt ist, und das kommt hier gut raus: Endkunden zählen anscheinend für viele Unternehmen nicht als Kommunikationspartner. Und das ist wirklich schade, weil das Unternehmen vom Endkunden lebt und natürlich auch viel für seine Zukunft von ihm lernen kann. Bei kleinen Klitschen lässt sich die Endverbraucher-Abwehr durch geschlossene Stände vielleicht noch darauf schieben, dass einfach das Personal und vielleicht auch Konzeption für eine solche Messen nicht gereicht hat. Bei großen Unternehmen, die seit Jahrzehnten auf solchen Messen sind, kann das keine Entschuldigung sein, finde ich.
vg geo